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Im Jahr 2023 gab es einen starken Anstieg der gemeldeten Greenwashing-Vorwürfe, insbesondere im Energie- und Finanzsektor. In vielen Fällen führten diese Vorwürfe zu formalen Gerichtsverfahren und in einigen Fällen zu Geldstrafen. Die Bekämpfung von Greenwashing auf diese Weise ist ein willkommenes Zeichen für einen gesunden, funktionierenden Markt und sollte nicht als Beweis dafür gewertet werden, dass die Wissenschaft der Nachhaltigkeit eine «linke Woke-Agenda» ist, die aus dem «freien Markt» verdrängt werden muss. Die Vernachlässigung von Nachhaltigkeitsrisiken auf dieser Grundlage ist ein klassischer Fall, in dem sprichwörtlich das wissenschaftliche Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird.
Unser derzeitiges globales Verständnis von Nachhaltigkeitsfragen wird von einer Vielzahl internationaler akademischer Einrichtungen unterstützt, die sich auf die Wissenschaft komplexer Systeme konzentrieren. Unterstützt wird die Entwicklung dieses kollektiven Verständnisses durch die rasche Zunahme der Echtzeit-Überwachung von Wasser, Luft, Boden, Verschmutzung sowie Biodiversitätsmetriken in Verbindung mit einer schrittweisen Verbesserung der Computer- und Rechenleistung. Diese schnell wachsende Anzahl von Satelliten- und Echtzeit-Überwachungstechnologien bietet eine solide, evidenzbasierte Sicht auf die entstehenden Systemrisiken, denen unser Planet ausgesetzt ist. Während sich die weltweiten wissenschaftlichen Gremien zunehmend einig sind, dass die Nachhaltigkeitsrisiken wesentlich sind, gibt es auch eine wachsende politische Kluft hinsichtlich der Lösungen.