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Jenseits der Gesundheitskrise, dem menschlichen Drama, dem Mut der Ärzteschaft sowie den massiven Massnahmen der Regierungen und Zentralbanken zur Vermeidung einer Kette von Konkursen offenbart diese Pandemie mehrere grundlegende Trends. Welche tiefgreifenden Veränderungen wird diese Krise mit sich bringen? Wird, wie die Einen glauben, das gegenwärtige Wirtschaftssystem völlig in Frage gestellt oder folgt eine Rückkehr zum "business as usual"? Aus der heutigen beispiellosen Situation lassen sich eine Reihe von Lehren ziehen. Vor allem zwei Tendenzen scheinen sich abzuzeichnen: die Ökonomie von Hygiene und Gesundheit für alle und ein Bruch in unseren Lebensgewohnheiten, insbesondere in unserem Verhältnis zu Zeit und Raum.
Investitionen in die Gesundheits- und Hygienewirtschaft
Diese Krise erinnert uns daran, dass Hygiene ein wichtiges wirtschaftliches, soziales, kulturelles und politisches Thema ist. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben mehr als 45% der Weltbevölkerung keinen Zugang zu wirksamen Hygieneangeboten und mehr als 40% haben keine Möglichkeit, sich zu Hause die Hände zu waschen. Mehr als zwei Milliarden Menschen haben keine sanitären Einrichtungen. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung bezieht ihre Nahrungsmittel auf unhygienischen Grossmärkten. Mindestens 10% der Weltbevölkerung isst Nahrungsmittel, die mit Abwasser bewässert werden. In vielen Ländern ist Ausgangssperre eine Massnahme, die unmöglich angewendet werden kann, vor allem in einigen überfüllten und allzu oft ungesunden Stadtvierteln.