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Für viele ist Malta entweder ein architektonisch und militärisch geschichtsträchtiges Ferienziel oder ein unumgänglicher Zwischenstopp für jeden Sprachliebhaber. Doch hinter der architektonischen Pracht verbirgt sich ein florierender Finanzmarkt, der für viele in der Vermögensverwaltungsbranche zu einem wichtigen Akteur geworden ist. Als Mitglied der Europäischen Union hat Malta alle Regeln und Vorschriften umgesetzt, die wir in der gesamten Eurozone finden. Eine davon ist für Vermögensverwalter besonders interessant: die Richtlinie über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFMD) von 2013. Malta hat nicht nur die Richtlinie umgesetzt, sondern auch wichtige Schritte unternommen, um seinen Regulierungsrahmen weiter zu stärken, was es zu einem attraktiven Rechtsraum für Vermögensverwalter macht, die ein sicheres und konformes Umfeld suchen.
AIFMD Level 2 verbessert den maltesischen Regulierungsrahmen
Im Jahr 2021 wurde mit der Umsetzung der AIFMD-Stufe 2 der maltesische Rechtsrahmen insbesondere für alternative Investmentfonds (AIF), einschliesslich Private-Equity-, Immobilien-, Risikokapital- und Hedgefonds, weiter verbessert. Mit der Richtlinie wurden mehrere neue Anforderungen und Pflichten für Vermögensverwalter eingeführt, z. B. die Notwendigkeit, für jeden AIF eine lokale Verwahrstelle zu bestellen.
Die Depotbank ist sowohl für die Fonds als auch für die Anleger von grösster Bedeutung, da sie für die Verwahrung der Vermögenswerte eines Fonds verantwortlich ist und sicherstellt, dass die Geschäfte des Fonds mit den in den Angebotsunterlagen festgelegten Zielen und den allgemeinen regulatorischen Anforderungen übereinstimmen. Mit der AIFMD-Stufe 2 wurde die Rolle der Depotbank auf die Beaufsichtigung und Überwachung von Barmitteln und Vermögenswerten, das Risikomanagement und die aufsichtsrechtliche Berichterstattung erweitert. Malta hat sich diese Regeln zu eigen gemacht und die lokalen Depotbanken dazu gedrängt, strenge Massnahmen zur Risikoüberwachung einzuführen.
Der maltesische Verwahrungsmarkt war und ist gut gerüstet, um die Anforderungen der AIFMD zu erfüllen, und das Regulierungssystem des Landes wird von Anlageexperten oft als eines der robustesten in Europa angesehen. Die maltesische Finanzdienstleistungsbehörde (MFSA), die den Markt beaufsichtigt, war in letzter Zeit besonders aktiv bei der Umsetzung strenger regulatorischer Leitlinien und der Durchsetzung der neuen Anforderungen in Bezug auf Lizenzierung, Mindestkapital, Risikoüberwachung und Kontrollen, um nur einige zu nennen.