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Das herausragende Management der Covid-19-Krise in seiner Anfangsphase durch Griechenland wurde kaum zur Kenntnis genommen. Die Ausgangslage für das Land war schwierig, erholte es sich doch gerade von einer zehn Jahre andauernden Schuldenkrise. Unter der Führung von Premierminister Kyriakos Mitsotakis reagierte die Regierung jedoch sehr rasch auf die Ausbreitung des Virus und ordnete bereits im Februar – noch bevor erste Todesfälle zu beklagen waren – erste Lockdowns, die Schliessung von Schulen sowie die Einstellung der Aktivitäten von nicht-systemrelevanten Unternehmen an. Die Statistik gibt der Regierung Recht: Ende Juli zählte das Land nur etwas mehr als 4700 Erkrankungen sowie insgesamt 210 Todesfälle. Allerdings werden die grössten Herausforderungen erst noch kommen. Dazu gehören insbesondere Fragestellungen, wie die Auswirkungen der enttäuschenden Sommersaison aufgefangen, die Wirtschaft stärker diversifiziert und damit die Abhängigkeit vom Tourismus verringert werden kann sowie die Umsetzung eines ambitiösen Reformprogramms, welches das Land für ausländische Investoren attraktiver machen soll. Wird es Griechenland angesichts des unsicheren Umfeldes schaffen, den eingeschlagenen Reformprozess weiter zu verfolgen und die geplanten Projekte umzusetzen?