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Das Jahr ist noch nicht vorbei, aber sofern kein schwerer Schock eintritt, werden die Anleger 2017 als Jahr der Superlative in Erinnerung behalten. Alle US-Aktienindizes kletterten im Laufe des Jahres mehr als einmal auf Allzeithochs, während die Kreditrisikoprämien auf rekordtiefe Niveaus schrumpften und sich die Volatilität auf einem Allzeittief bewegt. Weitere bemerkenswerte Bewegungen sind der Höhenflug des Bitcoin-Kurses um über 700%, das Anwachsen der Marktkapitalisierung der sogenannten FANG-Unternehmen (Facebook, Amazon, Netflix und Google/Alphabet) und ihrer chinesischen Pendants (Baidu, Baba und Tencent) auf USD 1,5 Bio., mehr als die gesamte deutsche Marktkapitalisierung, Und dann gibt es noch die Tatsache, dass Argentinien, das in den letzten 200 Jahren acht Mal zahlungsunfähig wurde, eine 100-jährige Anleihe ausgeben konnte … Zwischenzeitliche Stressphasen konnten diese überoptimistische Haltung nicht aushebeln: Die Nordkorea-Krise erscheint im Rückblick wie ein völlig unbedeutendes Ereignis, während die Verfassungskrise in Spanien abgesehen von einigen spanischen Werten praktisch keine Auswirkungen hatte. Notiert dieser Markt tatsächlich auf unrealistisch hohen Niveaus, und was könnte diesen scheinbar unaufhaltsamen Markttrend aus der Bahn werfen (oder auch nicht)?